Das Wort „Hospitium“ kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt: Herberge. Ein Hospiz ist im übertragenen Sinne eine Herberge, ein Ort für schwerstkranke und sterbende Menschen, die nur noch eine begrenzte Lebenszeit von wenigen Wochen oder Monaten haben.
Bereits im Mittelalter waren Hospize an Bergen, Klöstern und Pilgerstrassen angesiedelt, um Reisende, Kranke und Hilfsbedürftige aufzunehmen. Diese fanden hier Geborgenheit und Fürsorge.
Der Begriff "Hospiz" steht daher heute für eine Haltung, für eine gesellschaftliche Auffassung, Menschen in Würde auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten.
Ein stationäres Hospiz ist eine familiäre und unabhängige Einrichtung mit 8 – 16 Betten, in der Menschen auf ihrem letzten Lebensweg würdevoll begleitet werden. Die ärztliche Versorgung findet durch den Hausarzt oder kooperierende Palliativärzte statt.
Eine Palliativstation ist eine reguläre Klinikstation für Patienten, die an einer nicht heilbaren, fortgeschrittenen Erkrankung und Symptomen leiden, die einer Krankenhausbehandlung bedürfen. Die Palliativstation steht unter ärztlicher Leitung. Die Aufenthaltsdauer ist hier in der Regel auf 30 Tagen begrenzt, zügige Entlassung erwünscht.
Bei uns im Sibilla Hospiz begrüßen wir alle erwachsenen Menschen, die eine Erkrankung haben, bei der keine Aussicht auf Heilung besteht und die nur noch eine begrenzte Lebenserwartung von Tagen oder Wochen haben. Dabei ist die Aufnahme bei uns unabhängig von Herkunft, Religion oder sozialer Stellung.
Voraussetzung ist weiterhin, dass eine ambulante Betreuung und Versorgung in der Häuslichkeit nicht ausreicht oder gar nicht möglich ist.
Bevor Sie in unser Hospiz aufgenommen werden können, muss ein Antrag zur Kostenübernahme an die zuständige Krankenkasse geschickt werden. Dieser Antrag beinhaltet unter anderem die sogenannte „Hospiznotwendigkeitsbescheinigung“ nach §39a SGB V. Das Formular finden Sie als Download auf unserer Webseite.
Vom behandelnden Arzt benötigen wir den ausgefüllten Antrag auf vollstationäre Hospiz- und Pflegeleistungen. Diesen müssen Sie per Fax oder Post an Ihre Krankenkasse und an uns schicken. Dieses Formular finden Sie ebenfalls im Downloadbereich.
Die Kosten für den Aufenthalt im Hospiz übernehmen zu 95 Prozent die Kranken- und Pflegekassen. Alles darüber hinaus wird durch Spenden finanziert, so dass der Aufenthalt für unsere Gäste kostenlos ist.
Zunächst darf Ihr Hausarzt Ihre Behandlung gerne mit unserer Unterstützung in unserem Hospiz weiterführen. Dafür muss er jedoch 24 Stunden am Tag für uns erreichbar sein. Ist dies nicht möglich oder haben Sie keinen Hausarzt oder Palliativmediziner, übernehmen unsere kooperierenden Palliativmediziner Dr. Dirk Franke, Tobias Brombach, Dr. Guido Dilg und Dr. Barbara Herzner die Versorgung.
Die Medikamenten-Versorgung erfolgt bei uns in Zusammenarbeit mit der Malteser Apotheke in Hennef.
Die operative Arbeit im Sibilla Hospiz wird von einem multiprofessionellen Team geleistet. Die Teammitglieder kümmern sich gemeinsam und in Absprache um die körperlichen, medizinischen, sozialen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse der Gäste. Das Team besteht aus qualifizierten Pflegefachkräften, den betreuenden Haus- bzw. Palliativärzten, Mitarbeiterinnen des Psychosozialen Dienstes und der Hauswirtschaft, Verwaltungs- und Leitungskräften sowie einem Team von Ehrenamtlern. Bei Bedarf können externe Dienstleister wie Physiotherapeut, Friseur, Podologe usw. ins Hospiz kommen.
Der Begriff "Palliativ" stammt aus dem Lateinischen, wobei Pallium "Weiter Mantel" oder "Überwurf" bedeutet. Die Palliativpflege umhüllt also unsere Gäste individuell wie ein wärmender Mantel. Die Palliativpflege oder auch "Palliativ Care" umfasst dabei alle Bereiche (medizinisch, spirituell, religiös, sozial) und beschreibt die lindernde ganzheitliche Versorgung schwerstkranker und sterbenden Menschen sowie deren Angehöriger.
Das Sterben als einen Teil des Lebens zu begreifen und es anzunehmen, ist elementar in der Hospizbewegung - für Palliativpflegekräfte und -mediziner gehört es zum Alltag. Doch was passiert eigentlich, wenn wir sterben? Nach welchem "Muster" läuft der menschliche Sterbeprozess ab? Einiges ist ganz individuell, vieles folgt aber auch schlicht einer "inneren biologischen Uhr", die in unserem Körper abläuft, wenn es soweit ist.
Um dieses "Muster" besser verstehen, ein wenig leichter nachvollziehen zu können, was gerade mit seinen Liebsten passiert, wenn sie sich auf ihre letzte Reise begeben, finden Sie hier einen Link zu einem einfühlsam informativem Video, der "Biologie des Todes".
Einen festen Tagesablauf gibt es für unsere Gäste im Hospiz nicht. Sie selbst bestimmen Ihren Tag: Wann Sie aufstehen oder essen möchten, ob Sie ein Bad nehmen oder, wenn möglich, Spazieren gehen wollen. Gerne organisieren wir Ihnen hierfür eine Begleitung durch unsere Ehrenamtler.
Bei uns gibt es keine festen Besuchszeiten. Ihre Angehörigen oder anderer Besuch ist jederzeit willkommen. Nach Rücksprache ist es zudem möglich, in unserem "Gästezimmer" zu übernachten. Auf Wunsch stellen wir Ihnen auch gerne ein Beistellbett ins Zimmer Ihres Angehörigen.
Nach vorheriger Absprache mit der Hospizleitung ist das Mitbringen von Haustieren bei uns eingeschränkt möglich.
Sollten Sie darüber hinaus noch Fragen haben, können Sie sich jederzeit auch gerne telefonisch an uns wenden oder uns eine eMail schreiben.
Wichtige Formulare sowie weitere Informationen finden Sie zudem in unserem Download-Bereich zum Herunterladen.
Sibilla Hospiz
Dicke Hecke 35 I 53773 Hennef
Telefon: 022 42 - 90 903 0
Fax: 022 42 - 90 903 99
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